Feb. 152025
 

Kürzlich stieß ich in meinem Twitter-Feed auf dieses Bild und es hat mich zum Nachdenken gebracht:

Fehler kann nur jemand nicht machen, der nicht handelt. Und da auch das Nicht-Handeln ein Fehler sein kann, gibt es de facto niemanden, der keine Fehler macht. Heißt: Fehler sind unvermeidbar und integraler Teil unseres Daseins. Und damit sollten Fehler per se kein Grund sein, dass man sich um den Schlaf bringt. Doch gehen wir tiefer:

ChatGPT antwortet auf die Frage, was ein Fehler ist: „Ein Fehler ist eine Abweichung von einer Regel, Erwartung oder einem gewünschten Zustand. Die Bedeutung hängt vom Kontext ab“. Aus der weiteren Antwort lasse ich jene zu Technik, Wissenschaft und Sprache raus – es geht mir primär um diese beiden Punkte hinsichtlich Fehlern:

  1. Allgemein: Ein Irrtum oder eine falsche Entscheidung.
  2. Ethik & Moral: Eine Handlung, die als falsch oder problematisch betrachtet wird.

Zu 1. Ein Irrtum kann ein falscher Kenntnisstand sein bzw. daraus hervorgehen. Es kann auch Teil des Lernens sein. Aus der wikipedia: „Versuch und Irrtum oder Trial and Error ist eine heuristische Methode des Problemlösens, bei der so lange zulässige Lösungsmöglichkeiten getestet werden, bis eine geeignete Lösung gefunden wurde. Dabei wird oft bewusst auch die Möglichkeit von Fehlschlägen in Kauf genommen. In der Umgangssprache bezeichnet man diese Vorgehensweise als „Ausprobieren“.“

Jede Mutter und jeder Vater hat bei seinen Kindern erleben können, wie diese permanent „Fehler machen“ – bis sie sie eben nicht mehr machen. Etwa beim Erlernen des Laufens, Trinkens, Fahrradfahrens. Für ein Kleinkind ist es vollkommen normal UND akzeptiert, dass es Fehler macht. Erst ab der Schulzeit – wenn der „Ernst des Lebens beginnt“ (eine unnötige Formulierung, die mich als Kind damals verwundert und verunsichert hat), werden wir dazu konditioniert, dass Fehler „schlecht“ und zu vermeiden sind. Selbst in Schulfächern, in denen Experimente vorkommen, sollen „Fehler“ vermieden werden. Ich will das nun nicht weiter vertiefen, da es mir in diesem Beitrag um etwas anderes geht – aber man sollte sich klar machen, woher eigentlich das tiefe Unbehagen kommt, Fehler zu machen. Und dass die Angst Fehler zu begehen Barrieren errichtet, die uns möglicherweise von wirklich großartigen Taten abhalten.

Oben bei 1. fand sich auch „falsche Entscheidung“. Hierzu habe ich eine relativ klare Sicht: es gibt keine falschen Entscheidungen. Dies meine ich genau so. Denn wie auch immer wir uns entscheiden – die gedachte Alternative hat eine Wahrscheinlichkeit, wir werden aber niemals mit Bestimmtheit wissen, ob sie so eingetreten und was die Folgen gewesen wären. Heißt: Mit „falschen“ Entscheidungen zu hadern ist aus meiner Sicht eine Angelegenheit des Geistes, eine unnötige Last, die man selbst konstruiert und schnellstmöglich loslassen muss.

„The worst decision is indecision“ – oder nach Cicero: „More ist lost by indecision than wrong decision“. Daher sollte das ein Prinzip für das Leben sein: Triff Entscheidungen! Manche sollten wohl überlegt sein – z.B. die Wahl des Wohnortes, Wahl des Partners oder des Berufs – aber entscheidend ist, dass man letztlich entscheidet. Im Zweifel gilt: Wenn du dich nicht entscheiden kannst, ist die Antwort „Nein“.

Ich möchte noch etwas zu falschen Entscheidungen anmerken: Meiner Beobachtung nach hadern wir manchmal mit getroffenen Entscheidungen, obwohl es möglich wäre, sich umzuorientieren, also gewissermaßen „neu“ zu entscheiden. Doch aus einem Gefühl des Zwangs, der Selbstverpflichtung, des Prinzips, Schams oder auch einfach aus Bequemlichkeit und Schwäche tun wir es nicht. Stattdessen tragen wir nun unentwegt das Bild mit uns, dass alles hätte besser sein können, aber es „ja nicht möglich“ war. Das ist eine sehr gefährliche Last, denn sie vergiftet das Gewählte und kann sogar – wenn es gewichtige Aspekte betrifft – das gesamte Leben und die eigene Gesundheit sowie auch Beziehungen zu anderen sukzessive zerstören. Vor dieser Art der Gedanken gilt es hochkritisch zu sein und sie schnellstmöglich und mit aller Kraft zu ersetzen durch starke Punkte, warum wir es genau so wollen wie es jetzt ist. Das ist kein Selbstbetrug – es ist die bewusste Entscheidung, die Dinge zu nehmen wie sie sind und sie zu wollen wie sie sind. Es ist die bewusste Entscheidung, die eigene Aufmerksamkeit auf das Positive der aktuellen Situation zu richten und Dankbarkeit zu fühlen. Es ist die bewusste Entscheidung, dass wenn der „Muffi Schlumpf“ in uns schon wieder in unserem Kopf zu sprechen beginnt, wir das erkennen und ihm in Gedanken mitteilen, dass das sein Problem und nicht das unsere ist, weil wir die Situation so angenommen haben wie sie ist.

Lebe dein Leben so, als ob alles zu deinen Gunsten ausgelegt wäre.
– Rumi

Nur wenige Entscheidungen sind wirklich irreversibel. Was irreversibel ist, ist der Gang der Zeit. Wir können nur im Jetzt handeln und glücklich sein. „Die Vergangenheit ist nur eine Geschichte, die wir uns selbst erzählen“ – ein Zitat aus dem Film „Sie“, das mich sehr angesprochen hat, weil viel Wahrheit darin liegt. Denn die Vergangenheit ist eine Erinnerung in unserem Kopf, eine Interpretation von Geschehnissen, eine eigene Konstruktion. Sie ist nicht (mehr) „real“. Bzw. nur noch in so weit, wie wir ihr Bedeutung und Gegenwart geben. Man wird mir hier womöglich widersprechen – „so einfach ist das nicht“, „die Vergangenheit hat mich geprägt“ etc. Und ja – Erinnerungen an Vergangenes tragen wir mit uns und diese prägen unsere aktuelle Wahrnehmung. Und dennoch sind wir frei, sie loszulassen bzw. umzudeuten. Ich sage nicht, dass das einfach ist – aber es ist möglich und damit eine Wahl, die wir treffen.

Zu 2. Handlungen, die wir als Fehler betrachten, sind für uns insbesondere dann schwer zu ertragen, wenn wir die Handlung wider besseren Wissens und Gewissens vollzogen haben. Ein Handeln, ein Fehler, der unbeabsichtigt entstanden ist, wiegt immer geringer als das intentionale Handeln. Der Kontext entscheidet jedoch generell, wie schwer es uns fällt, diese Fehler zu akzeptieren. Angenommen, aus Unachtsamkeit kommt ein anderer Mensch durch uns zu Schaden, so werden wir das wieder gut machen wollen. Ist dies nicht möglich, ist es eine „Schuld“, die wir nicht begleichen können. Und hierbei kommt das Verzeihen ins Spiel.

Ich glaube es hat einen Grund, warum z.B. in der Bibel so viel um Verzeihung gebeten wird. Immanuel Kant schrieb in „Kritik der praktischen Vernunft“: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmenden Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.“ Der Mensch hat ein eingebautes Gewissen, eine immanente Ethik. Und daher fällt es uns sehr schwer, uns und anderen eben solche Fehler zu verzeihen, die gegen diese Ethik verstoßen haben.

Auch hier gilt weiterhin: der Kontext ist wichtig. Eine Handlung, die ethisch oder moralisch verwerflich ist, fällt immer auch in eine Epoche, in eine Situation. Ich möchte hier keine vertiefte Diskussion zu Ethik und Moral als solche entfachen – dem kann ein Blog-Beitrag ohnehin nicht gerecht werden. Mir geht es um das Verzeihen. Ich glaube, dass Verzeihen gegenüber anderen, aber auch gegenüber sich selbst, befreit. Oder anders gesagt: wer nicht verzeiht, verstetigt. Und wird sein eigener Gefangener. Und da in nicht wenigen Religionen Gottheiten um Vergebung gebeten werden, scheint es leider hochmenschlich zu sein, sich nicht selbst vergeben zu können/wollen. Hierzu empfehle ich das Buch „ZeroLimits“, in dem die hawaiianische Ho’oponopono-Methode beschrieben wird. Die Quintessenz erscheint trivial und der scharfe Verstand wird es vorschnell als „billige Esoterik“ abtun. Und doch habe ich erfahren, dass es wirkt. Man spricht zu sich selbst oder im Hinblick auf eine Person oder ein Problem folgende Sätze und wiederholt diese immerzu im Geiste:

Wie beschrieben: urteile nicht, bevor du es nicht möglichst unvoreingenommen für eine aussagekräftige Weile selbst ausprobiert hast.

Ich möchte noch ein wichtiges Prinzip mitgeben, das in den Kontext dieses Beitrages gehört:

Wer einen Fehler gemacht hat und nicht korrigiert, begeht einen zweiten.
– Konfuzius

Ein Fehler, der mehr als einmal wiederholt wird, ist eine Entscheidung.
– Paulo Coelho

Fehler soll man sich und anderen verzeihen – aber wenn Fehler struktureller Natur sind und wiederholt werden, dann gilt es, sich zu disziplinieren oder sich Hilfe zu suchen. Und – wenn es Mitmenschen betrifft und diese keinerlei Bereitschaft zeigen, dieses Verhalten zu sehen und zu ändern – diese möglichst zu meiden. Ich weiß, dass das hart klingt und mir ist durchaus klar, dass wir uns manchen Menschen verpflichtet fühlen. Indes:

Dazu auch ein passendes Zitat von Mike Tyson: „Wenn du ein Freund von allen bist, bist du ein Feind deiner selbst.“ Ich muss zugeben, dass das Zitat anfällig für Fehlinterpretation ist. Worauf ich hinaus möchte ist, dass man in erster Linie sich selbst gegenüber Verantwortung trägt. „Fehler“ bei anderen sind wie ein Spiegel. Die Lösung liegt daher in uns selbst, nicht im Versuch, die andere Person zu verändern.

Abschließend und passend zum aktuellen Zeitgeist: ruft man ChatGPT auf findet sich ganz unten der Vermerk: „ChatGPT kann Fehler machen“. Das ist natürlich eher als „Disclaimer“ gemeint. Ich habe jedoch die Befürchtung, dass die Menschheit aufgrund immer besserer KI das in einigen Jahren kaum noch beachten wird. KI könnte uns derart überlegen erscheinen, dass wir das eigene Denken und Lernen vernachlässigen. Und das wird unweigerlich Fehler erzeugen. KI wird uns perspektivisch in so gut wie allem überlegen sein. Aber sie wird nicht wir sein. Selbst bei einer Totalüberwachung und konstanter Fütterung mit Daten wird keine KI Verantwortung für uns, unser Denken und Handeln übernehmen können.

Wir werden immer Fehler machen. Denn das ist, wie eingangs beschrieben, die Natur des Daseins. Versuch und Irrtum. In einer sich wandelnden Umwelt. Fehler sind Lektionen. Nehmen wir sie dankbar an und machen das Beste daraus. Denn darum geht es.


Was denkst du zu dem Beitrag? Welche Impulse kannst und möchtest du mir geben? Ich danke dir für deinen Kommentar hier oder direktes persönliches Feedback.

Juni 192016
 

Ich habe bisher in meinem Leben tendenziell die Position vertreten, sich nicht in Konflikte anderer einzumischen. Auf staatlicher Ebene erschien mir die Schweiz schon immer als gutes Vorbild hinsichtlich Außenpolitik. Beeindruckt hat mich auch die Idee der „Sternenflotten Hauptdirektive“ aus Star Trek, die „jegliche Einmischung in die normale Entwicklung fremder Kulturen und Gesellschaften“ vorsieht. Die USA habe ich in dieser Hinsicht als „Weltpolizist“ regelmäßig überaus kritisch betrachtet und geradezu verächtlich die vielen militärischen Eingriffe allein als Maßnahme zur Erhalt eines hegemonialen Imperiums interpretiert.

Es ist nicht so, dass ich diese Position vollends aufgegeben habe, doch die Entwicklungen im Nahen Osten (IS) haben mich ebenso zu einem Umdenken bewegt wie ganz konkret meine Rolle als Vater:

Es ist immer einfach so zu tun, als gingen einen die Entwicklungen fernab der Heimat nichts an. „Deutschland wird am Hindukusch verteidigt“ habe auch ich vehement abgelehnt und bin hier weiterhin zurückhaltend. Doch wir leben in einer Zivilisation, die immer vernetzter ist, immer mehr interdependent, immer mobiler – und durch Technologie immer größeres Zerstörungspotenzial in sich trägt. Daher können expansive Weltanschauungen wie sie der IS vertritt nicht ignoriert werden. Und daher halte ich es inzwischen auch für fahrlässig, den Nordkoreanern bei der Entwicklung von Atomwaffen einfach nur zuzusehen.

Auch im direkten Umfeld habe ich gelernt, dass das Prinzip der Nichteinmischung schlichtweg nicht konsequent durchgehalten werden kann, da man sehr schnell in Konflikte zu anderen Prinzipien und Zielen gerät. Ganz konkret: Ich habe immer die Position vertreten, mich nicht in die Erziehung anderer Kinder „einzumischen“ – das sei Angelegenheit der anderen Eltern. Doch wie geht man dann konkret damit um, wenn andere Kinder Einfluss (physisch und psychisch) auf die eigenen Kinder nehmen – und zwar in einer Weise, die den eigenen Idealen und Vorstellungen widerspricht und wo deren Eltern nicht aktiv werden? Der eigene „Erziehungsauftrag“ kann nicht so durchgeführt werden, als hätten die eigenen Kinder keinen Kontakt zu anderen. Und daher kommt das Prinzip der Nichteinmischung genau an diesem Punkt an seine Grenzen.

Um das zu betonen: Das Prinzip der Nichteinmischung ist aus meiner Sicht grundsätzlich sinnvoll, da es eine gewisse Demut beinhaltet und von Sendungsbewusstsein getragener „Missionierung“ abhält. Indes darf man nicht blind und inaktiv genau solchen Strömungen gegenüberstehen. Denn sie wiederum verletzen ein zentrales Grundrecht, das sich ebenfalls in der „Star Trek Förderationscharta“ findet: Das Recht „selbst unabhängig von Einmischungen Dritter zu entscheiden, welche ethischen und moralischen Grundsätze für einen gelten.“ Aus genau diesem Grund stehe ich auch generell Religionen skeptisch gegenüber. Oft enthalten diese zwar wertvolle ethische Regeln, jedoch wird auch eine Weltanschauung vermittelt, die abgrenzt und/oder expansiv ist.

Das was ich hier schildere hat sehr viele Facetten und ich glaube, dass eine Ethik der gesamten Zivilisation hier ansetzen muss. Ob Kernkraft, Gentechnik oder eben „lokale“ Konflikte: Aus meiner Sicht bedarf es einer stringenten Methodik, die „Einmischung“ bzw. Intervention für alle Beteiligten/Betroffenen nachvollziehbar macht. Die UNO gilt z.B. vielen als „Papiertiger“, wo Stimmen gekauft werden können und die doch „nie richtig durchgreift“. Es ist ein wiederkehrendes Argument der USA, warum sie viele militärische „Alleingänge“ durchführen. Dennoch denke ich, dass die Grundidee der UNO die richtige ist. Aspekte, die globale Bedeutung haben, müssen global beantwortet werden – auf effektive Art und Weise.

Wenn es ein Land gibt, bei dem man die Wichtigkeit dieser Frage sieht, dann ist es Syrien. Syrien ist der Schlüssel. Findet „die Welt“ eine gemeinsame Antwort auf die Herausforderungen dort, kann man recht optimistisch in die Zukunft blicken. Häufen sich Alleingänge wie die der USA und Russlands, bewegen wir uns auf einem sehr gefährlichen Pfad.

Mir ist bewusst, dass das Thema „Einmischung“ im konkreten Einzelfall immer zu Diskussionen führen wird. Und doch glaube ich, dass es eine der zentralen Fragen unserer Zeit ist und im weitesten Sinne für eine nachhaltige menschliche Zivilisation beantwortet werden muss.

In meinem eigenen nahen Umfeld werde ich am Prinzip der Nichteinmischung festhalten. Zumindest solange dadurch keine Grundwerte in Gefahr geraten.

Mai 222014
 

Ergänzend zum Prinzip „Gib niemals auf“!“:

Nichts auf der Welt kann Beharrlichkeit ersetzen.

Begabung kann es nicht:

Nichts ist weiter verbreitet als erfolglose Menschen mit Begabung.

Genie kann es nicht:

Unerkanntes Genie ist schon fast sprichwörtlich.

Ausbildung kann es nicht:

Die Welt ist voll von Taugenichtsen mit Ausbildung.

Beharrlichkeit und Entschlossenheit allein sind allmächtig. 

THOMAS WATSON, Gründer von IBM

Ergo: Sei effektiv und fokussiert und dabei hartnäckig! 

Apr. 172014
 

Heute stieß ich im Web auf eine Liste über die Top 10 Schritte zum Erfolg, der ich einiges abgewinnen kann. Ich habe Sie auf eine Anregung hin etwas modifiziert:

1. Tue es.

2. Tue es wieder.

3. Tue es noch einmal.

4. Tue es ein bisschen anders.

5. Tue es morgen wieder.

6. Tue es und frage nach Hilfe.

7. Finde jemanden der es bereits getan hat.

8. Finde heraus was nicht funktioniert.

9. Finde heraus was funktioniert.

10. Tue es weiter.

Die Liste ist eine andere Form desselben Prinzips, das ich schon vorgestellt habe: Gib niemals auf!

Es ist eine einfache Wahrheit, dass Erfolg mit dem absoluten Willen einher geht, etwas zu ereichen. Diese Idee ist so alt wie die ersten menschlichen Gedanken. Der Schlüssel liegt darin, sich dieses Prinzips genau dann bewusst zu sein und es emotional anzureichern, wenn wir aus Frust, Ermüdung oder anderen Gründen dazu geneigt sind, aufzugeben. Doch wenn das Ziel es wert ist, gibt es nur eine Devise: Tue es weiter!

Dez. 102013
 

Beim Lesen von Biografien erfolgreicher und zufriedener Menschen zeigt sich eine wiederkehrende Angewohnheit: sie konzentrieren sich auf weniges – dies jedoch regelmäßig.

Dies ist wie so oft keine neue Erkenntnis, indes ist sie immens wichtig. Schön zum Ausdruck gebracht hat es Marc Aurel:

marc aurel fokus

Wer solche Botschaften lieber in Form einprägsamer Geschichten verinnerlichen kann, dem sei das Buch „Der alte Mann und das Geheimnis der Rose“ empfohlen.

In der heutigen Zeit permanenter Kommunikation (Geplauder, E-Mails, Anrufe, Chats, Tweets, etc.) sind Ablenkungen schwer vermeidbar, aber möglich. Es gibt unzählige Artikel dazu, was man tun kann, um seinen Fokus zu bewahren, sodass ich dies hier nicht erneut aufführen möchte. Alles wichtige findet sich bereits in den Worten Aurels.

Sei fokussiert!

März 222013
 

Am meisten beeindruckt hat mich bei der berühmt gewordenen Rede von Steve Jobs vor Studenten in Stanford der dritte Teil über den Tod (in dem es eigentlich über das Leben geht):

„Als ich 17 war, las ich irgendwo ein Zitat, das ungefähr so lautete: “Lebt man jeden Tag, als wär’s der letzte, liegt man eines Tages damit richtig.” Das ist hängen geblieben. Seitdem frage ich jeden Morgen mein Spiegelbild: “Wenn heute der letzte Tag meines Lebens ist, würde ich dann gern das tun, was ich heute tun werde?” Und wenn die Antwort an zu vielen Tagen hintereinander Nein lautet, weiß ich, dass ich etwas ändern muss.

Mir ins Gedächtnis zu rufen, dass ich bald sterbe, ist mein wichtigstes Hilfsmittel, um weitreichende Entscheidungen zu treffen. Fast alles – alle Erwartungen von außen, aller Stolz, alle Angst vor Peinlichkeit oder Versagen – das alles fällt im Angesicht des Todes einfach ab. Nur das, was wirklich zählt, bleibt. Sich daran zu erinnern, dass man eines Tages sterben wird, ist in meinen Augen der beste Weg, um nicht zu denken, man hätte etwas zu verlieren. Man ist bereits nackt. Es gibt keinen Grund, nicht dem Ruf des Herzens zu folgen. […] 

Niemand will sterben. Sogar die Menschen, die in den Himmel kommen wollen, wollen dafür nicht sterben. Und doch ist der Tod das Schicksal, das wir alle teilen. Niemand ist ihm jemals entronnen. Und so soll es auch sein: Denn der Tod ist wohl die mit Abstand beste Erfindung des Lebens. Er ist der Katalysator des Wandels. Er räumt das Alte weg, damit Platz für Neues geschaffen wird. 

Jetzt sind Sie das Neue. Doch eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft werden Sie das Alte sein und aus dem Weg geräumt werden. Bitte entschuldigen Sie, dass ich so dramatisch werde, aber es ist so. Ihre Zeit ist begrenzt, verschwenden Sie sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Lassen Sie sich nicht von Dogmen gefangen nehmen – das würde bedeuten, mit dem zu leben, was andere Leute erdacht haben. Lassen Sie nicht zu, dass der Lärm, den die Meinungen anderer erzeugen, Ihre innere Stimme, die Stimme Ihres Herzens, Ihre Intuition überdröhnt.“

Wer kennt es nicht? „Carpe Diem“, „Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter“. Wahrlich keine neue Erkenntnis. Und auf einer intellektuellen Ebene wird dem jeder zustimmen. Doch im Alltag handeln nur wenige danach. Warum ist das so?

Weil unser Bewusstsein durch den Verstand und insbesondere das eigene Ego ständig abgelenkt wird. Weil wir Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht loslassen können und unsere Gedanken (ent)gleiten lassen. Weil wir uns Sorgen über die Zukunft machen oder unser Ego Zielen entgegen strebt, die in der Zukunft liegen und uns darüber das Leben im Jetzt vergessen lassen.

Persönlich denke ich, dass selbst ein Dalai Lama oder andere spirituelle Meister nicht immer im Jetzt leben. Wer danach strebt, müsste unentwegt darauf konzentriert sein – was wiederum Grenzen für andere Dinge setzen würde.

Insofern denke ich, dass es besser ist, ganz praktischen Regeln und Prinzipien zu folgen:

  • Verlasse keinen anderen Menschen im Streit.
  • Bringe dir eine Gewohnheit bei, dich und deine Ziele regelmäßig zu reflektieren (z.B. Tagebuch).
  • Akzeptiere niemals eine kurzfristige Lösung für ein langfristiges Problem.
  • Überprüfe, wer dir von deinen Mitmenschen besonders wichtig ist und nutze jede Gelegenheit, genau dies zu kommunizieren.
  • Dokumentiere deine täglichen Aktivitäten – und lerne daraus, wo du deine Zeit besser nutzen kannst.

Ich denke, wenn man das konsequent umsetzt, ist schon viel gewonnen. Und um damit genau jetzt zu starten nimmst du dir bitte jetzt ein Blatt Papier – ja, jetzt! Oder drucke dir diesen Beitrag aus – und schreibst auf,

  1. bei wem du dich noch entschuldigen musst
  2. was du wem schon immer sagen wolltest
  3. von welcher Aktivität du seit Jahren träumst.

1. und 2. kannst du sofort erledigen. Es gibt keinen besseren Moment als jetzt! Erledigt? Gut. Nicht? Dann bitte wieder von vorne lesen!

Hinter 3. musst du jetzt einen konkreten Termin (Tag/Monat/ Jahr) schreiben, wann du es umsetzt. Tu es einfach, ohne groß darüber nachzudenken. Fertig? Gut. Nun stellst du dir möglichst genau – mit vielen Details – vor, wie Punkt 3 Realität ist. Und wenn du das klar vor dir siehst, wenn du es fühlst, dann frage dich, wie du dahin gekommen bist und notierst dir die Schritte – auch wieder möglichst konkret. Fertig ist der Plan, den du jetzt beginnst, umzusetzen. Jetzt!

NUTZE DEN MOMENT!

März 132013
 

Effektivität und Effizienz sind zwei sehr wichtige Begriffe, bei denen allzu oft Unklarheit darüber herrscht, was sie bedeuten und was sie unterscheidet. Aus der Wikipedia:

„Effektivität  bezeichnet das Verhältnis von erreichtem Ziel zu definiertem Ziel (Zielerreichungsgrad). Das Kriterium für das Vorhandensein von Effektivität ist das Ausmaß, in dem beabsichtigte Wirkungen erreicht werden. Dies ist im Unterschied zur Effizienz (als Maß für Wirtschaftlichkeit) unabhängig vom Aufwand.

Effektiv arbeiten bedeutet, so zu arbeiten, dass ein angestrebtes Ergebnis erreicht wird.

Effizient arbeiten bedeutet, so zu arbeiten, dass erzieltes Ergebnis und eingesetzte Mittel in einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen und der Nutzen dabei größer ist als die Kosten (ökonomisches Prinzip). Wobei sich die Kosten nicht ausschließlich auf monetäre Mittel beziehen, sondern auf alle negativen Konsequenzen der Aktion.

Beispiel: Ein Baum lässt sich gleichermaßen mit einer Motorsäge oder einer Feile fällen. Beides führt zum Ziel und ist somit effektiv. Den Baum mit der Feile zu fällen ist jedoch zeit- und arbeitsintensiver und deshalb – im Unterschied zur Motorsäge – nicht effizient. Stünde allerdings keine Motorsäge oder sonstiges besser geeignetes Mittel zur Verfügung, kann es auch effizient sein, den Baum mit der Feile zu fällen, vorausgesetzt der Nutzen ist größer als die Kosten.

Prägnant dargestellt hat den Unterschied Management-Lehrmeister Peter Drucker:

  • Effektivität: „Die richtigen Dinge tun.“
  • Effizienz: „Die Dinge richtig tun.“

Persönlich habe ich mich lange zu sehr auf Effizienz konzentriert, wichtiger ist jedoch, auf Effektivität zu achten. Warum? Weil nur Effektivität Erfüllung bringt. Man kann sehr effizient das falsche tun und wird somit nie glücklich. Dies ist aus meiner Sicht eine der markantesten Ursachen für Unzufriedenheit im Job sowie Unzufriedenheit im Leben generell. Stellen Sie sich daher regelmäßig – zum Beispiel zu jedem Monatsbeginn in einem Tagebuch – die Frage: Tue ich die richtigen Dinge? Im weiteren Sinne: Bin ich auf dem richtigen Weg? Für mich eine der Kern-Fragen, für die jeder (s)eine Antwort finden muss.

Sehr schön zum Ausdruck gebracht hat das Steve Jobs in seiner inzwischen berühmt gewordenen Rede an der Universität Stanford:

„Man muss finden, was man liebt – das gilt für die Arbeit wie fürs Privatleben. Ihre Arbeit wird einen großen Teil Ihres Lebens einnehmen. Und die einzige Möglichkeit, Zufriedenheit zu erlangen, besteht darin, das zu tun, was man selbst für großartige Arbeit hält. Und der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, besteht darin zu lieben, was man tut. Haben Sie das noch nicht gefunden, dann suchen Sie weiter. Lassen Sie nicht locker. Wie bei allen Herzensangelegenheiten werden Sie wissen, wenn Sie das Richtige gefunden haben. Und wie jede gute Beziehung wird auch diese im Laufe der Jahre immer besser. Also suchen Sie weiter, bis Sie es gefunden haben. Lassen Sie nicht locker.

Tue das Richtige, SEI EFFEKTIV!

März 072013
 

Ob die folgende Anekdote wahr ist, weiß ich nicht. Doch sie hat sich bei mir inhaltlich und methodisch eingeprägt:

Als Winston Churchill seine letzte öffentliche Rede hielt, drängten viele Leute in den Saal, da angekündigt worden war, dass der ehemalige Premierminister einen persönlichen Überblick und ein Resumee aus seinem Leben ziehen wollte. Churchill betrat die Bühne, blickte zunächst still für eine Weile ins Publikum und rief dann: “Gib niemals auf! Nie! Nie! Nie!”. Dann schaute er nochmals prüfend ins Publikum und und ging wieder. Zunächst waren alle irritiert, doch dann fing jemand an zu applaudieren, woraus ein Sturm des Jubels und der Begeisterung wurde.

Genau diese Botschaft finden wir immer wieder, wenn es um erfolgreiche Menschen geht. Thomas Alva Edison hat zum Beispiel tausende Experimente durchgeführt und zwischenzeitlich durch einen Brand alle Forschungsergebnisse verloren und doch gab er nicht auf und erfand letztlich die Glühbirne. Er sagte:

„Erfolg ist ein Gesetz der Serie und Misserfolge sind Zwischenergebnisse. Wer weitermacht, kann gar nicht verhindern, dass er irgendwann auch Erfolg hat.“

In diesem Sinne sehr inspirierund ist auch dieses YouTube-Video, das den britischen Sportler Derek Redmond zeigt, der sich bei den Olympischen Spielen 1992 während eines Laufes verletzte und unter Schmerzen dennoch bis ans Ziel kämpfte.

https://www.youtube.com/watch?v=rCAwXb9n7EY

GIB NIEMALS AUF!

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